Kinderakademie „Fenster auf!“

Die Kinderakademie findet 2 x jährlich ( Herbst – und Pfingstferien) als einwöchiges Ganztagsprogramm mit Themen aus Kultur und Geschichte statt und richtet sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Fester Kooperationspartner ist das Rosgartenmuseum. Im Zentrum stehen Experiment, Spaß und Spiel. In den Pfingstferien 2019 fand die Kinderakademie unter dem Motto „Fenster auf!“ statt.

„Fenster auf“ – das bedeutet, die Augen und Ohren offen zu halten und sich spielerisch, experimentell und interdisziplinär dem Thema Fenster und Glas zu widmen, übrigens ausgewählt von Kindern der letzten Kinderakademie.
Im Konstanzer Münster entdeckten die Kinder das älteste Kirchenfenster der Stadt und machten einen überraschenden Fund im Schrank. In der Kunstschule Konstanz entstanden eigene Glasmalkreationen. Da tummeln sich keine Heiligen auf dem Glas, sondern Eisbären, Spinnen, Blumen und Monstergestalten. Bei Roy Braunwarth „glasart“ konnten sie beobachten wie Glasengel und andere gläserne Kunstwerke entstanden. Und dass Ohrenschmalz nicht verwendet wird, auch wenn das Flussmittel genauso aussieht.
In der Schatzkammer im Reichenauer Münster zog ein Geschenk die ersten Blicke an, angeblich aus dem Orient an Karl den Großen. Ein grünes Glasstück aus dem späten 8. Jahrhundert. Mit „Smaragd“ ist es betitelt. Aber es handelt sich nicht um einen riesigen Edelstein, sondern um mit Metalloxiden eingefärbtes grünes Glas, das aufgrund der fortschrittlichen Glastechnik im Orient im frühen Mittelalter so kostbar wie Gold und Silber war. „Warum ist das Glas so grün?“, fragen die Kinder. „Und was ist überhaupt Waldglas?“ Nur zwei der vielen Fragen an die Kunsthistorikerin Dr. Tamara Engert. Antwort der Expertin: Die mittelalterliche Glasherstellung fand meist in den Wäldern statt, da für die Herstellung große Mengen von Holz als Brennmaterial für die Schmelzöfen benötigt wurden. Zur Senkung der Schmelztemperatur wurde z.B. Asche aus Farn hinzugefügt, auch andere Verunreinigungen und Zusammensetzung des Quarzes gaben dem Glas einen leichten Farbton. Und besonders faszinierend sind die „neumodischen Dinger“ wie die jüngste Teilnehmerin anmerkt, in den Vitrinen der ausgestellten Schätze. Es sind Thermo- und Hygrometer.

Ausgestattet mit Fotokameras entstand zum Ende ein Stadtplan mit achtzehn unterschiedlichen Konstanzer Fenstern – Sprossenfenstern, romanischen und gotischen Bogenfenstern, Dreifachfenstern, Butzenglasfenstern, Kreuzstockfenstern und modernen Glasfassaden. Zu besichtigen ist der Plan der neuen Fenster-ExpertInnen in der Tourist-Information im Bahnhof, wo er zum Ende der Akademie feierlich an Sabine Grubmüller überreicht wurde.

Kulturamt Konstanz
Ansprechpartnerin: Angelika Braumann
Wessenbergstr. 39
78462 Konstanz

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in Kooperation mit dem Rosengartenmuseum 

Ansprechpartnerin: Ines Stadie
Rosengartenstraße 3-5
78462 Konstanz

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