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Manchmal muss man einfach fragen! Kultur Bild(en)

Aktuell: Die Podcasts stehen auf Spotify und anderen Plattformen zur Verfügung. Einfach reinhören!

auf Spotify
auf verschiedenen Podcast Apps (rss-feed)
Kulturamt Konstanz – YouTube

Projekt

Gemeinsam mit Akteur*innen der Kulturellen Bildung, Künstler*innen, Lehrkräften, Schüler*innen, Erzieher*innen und sonstigen Interessierten soll noch in diesem Jahr ein innovatives, nachhaltiges, partizipatives und barrierefreies und vor allem freudemachendes Fortbildungskonzept in Kultureller Bildungsarbeit und Vermittlung entwickelt und ausprobiert werden. Dafür erhält ein Team aus Rosgartenmuseum und Kulturamt, unterstützt vom #konstanzerkulturlabor (Ines Stadie, Anna Martinez Rodriguez, Angelika Braumann, Andreas Sauer) Fördergelder für das Projekt »Manchmal muss man einfach fragen! Kultur Bild(en)!«durch das Zentrum für Kulturelle Teilhabe (https://kulturelle-teilhabe-bw.de).

Entwicklung

In der ersten digitalen Phase haben wir über Mentimeter, einem digitalen Umfragetool, erste Ideen und Statements zu Kultureller Bildung gesammelt.

Fortbildung

Die Ergebnisse aus dieser Umfrage wurden in einer 2. Phase in Interviews mit Expert*innen und Gesprächspartner*innen diskutiert und sind in Form von Podcasts zu hören. Im Herbst entstand so im Work-in-Progress-Verfahren ein Fortbildungskonzept, das ab November 2022 bis April 2023 mit Workshop-Angeboten, praktischer Projektarbeit und vielem mehr durchgeführt wurde.

Das Projekt ist abgeschlossen.

Letze Aktualisierung: 15.06.2023


Entwicklung

Die Podcasts können auf verschiedenen Plattformen gestreamt werden:

auf Spotify
auf verschiedenen Podcast Apps (rss-feed)

Fortbildung

Weiterkommen! – so lautet das Motto des Förderprogramms des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg. Akteur*innen und Institutionen im Bereich Kulturelle Bildung und Vermittlung sollen gestärkt und ihre Wirksamkeit für die kulturelle Teilhabe verbessert werden. Im besten Sinne: Weiterkommen in der eigenen Arbeit mit den Fokusgruppen, die wir ansprechen wollen.

Das Rosgartenmuseum und das Kulturamt Konstanz mit den Bereichen Museumspädagogik, Kulturelle Bildung sowie Turm zur Katz haben mit Akteur*innen gesprochen, ihre Ideen und Interessen abgefragt und in Podcasts diskutiert. Aus diesen Fragen ist ein Weiterbildungsprogramm entstanden mit Kunstbegegnungen und vielfältigen Workshops.

Alle Programmpunkte können dank der Förderung des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg kostenlos besucht werden. Die Workshops sind kompakt und mit nur wenigen Teilnehmer*innen intensive Formate. Über die Teilnahme wird eine Bescheinigung ausgestellt. 

Weiterkommen! – auch im Jahr 2023.

Im Frühjahr 2023 finden neue Workshops im Rahmen unseres Projektes „Kultur Bild(en)“ statt. Alle Interessierten der kulturellen Teilhabe dürfen sich auf die Fortsetzung der Kunstbegegnungen, die Gestaltung eines Podcast sowie weitere Angebote in den Bereichen Theater, Musik oder dem digitalen Zeichnen freuen.

Die Anmeldung erfolgt über das Formular unten oder per E-Mail an einfach-fragen@konstanz.de unter Angabe des vollen Namens, Adresse, Telefonnummer und/oder E-Mail.

Mehr Infos zu den einzelnen Workshops sind weiter unten zu finden.

Teilnehmen können Lehrkräfte, Erzieher*innen, Eltern, Kulturakteur*innen, Student*innen und Schüler*innen sowie alle Interessierten an Kultureller Bildung.

Informationen zu vergangenen Workshops

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Forbildungen 2023

Forbildungen im Jahr 2023:

– Kunstbegegnungen 2.0
– Körper und Stimme
– Kunst digital unterwegs
– Auf Sendung! – Ein Podcast entsteht
– Blick hinter die Kulissen – Erfahrungen aus dem Theater

Fortbildungen 2022

Vergangene Fortbildungen:

– Kommunikativ Wertvoll!
– Kunstbegegnungen
– Projekte Spielend Gestalten
– Formate Schaffen & Kreativität fördern
– Kunst, Werk, Druck

Informationen zu den Fortbildungen des Jahres 2022 sind in der Broschüre zu finden. Hier gibt es die Fortbildungsbroschüre zum Runterladen: Kultur Bild(en)

Eindrücke von Teilnehmern

Ein Teilnehmer der Workshops, der freie Autor Michael Buchmüller, hat seine Eindrücke aufgeschrieben und mit uns geteilt. So können Sie einen kleinen Einblick in den Ablauf und Inhalt der Workshops bekommen.

Zeitgenössischer Kunst begegnen- bei Bier und Chips

Der Zugang zur zeitgenössischen Kunst- nicht immer einfach. Manchmal erschließt es sich nicht. Auf den ersten Blick nicht, und auf den zweiten auch nicht. Da wäre Hilfe, eine Einführung gut. Genau das hat Susanne Kiebler zusammen mit dem Kulturamt nun geplant. “Es soll ein niederschwelliges Angebot sein, um das Interesse für Kunst bei vielen Konstanzer;innen zu wecken.” Die Konstanzerin hat bisher an der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen unterrichtet und widmet sich nun dieser “Kunstoffensive” hier vor Ort. “Weil wir nicht wollen, dass zu den Vernissagen und Ausstellungen immer nur der gleiche Zirkel kommt.” So wurde  eine Reihe ins Leben gerufen, bei der eine einfache Kunstbegegnung möglich wird. Bei Chips und Bier.

Donnerstagabend, 1.Dezember, ein Dutzend haben sich eingefunden, um sich der Ausstellung “Handarbeit”  von Andrea Vogel zu nähern. Martin Krehl, Konstanzer Architekt gesteht. “Ich stehe solchen modernen Kunstobjekten öfter mal ratlos gegenüber.” Das würde er gerne ändern. Deshalb ist er hier. Diese Neugierde und das Verstehen-Wollen hat auch die anderen Teilnehmer:innen motiviert zu kommen.

Andrea Vogel hat den alle zwei Jahre ausgelobten Kunstpreis der Stadt und des Kunstvereins 2022 erhalten. Die Schweizerin, Jahrgang 74, studierte Textildesign, entwarf zunächst Stoffe für die renommierte Firma Schläpfer in St. Gallen und hat sich dann immer mehr dem eigenen Kunstschaffen verschrieben. Im großen Raum des Kunstvereins zeigt sie eine Installation aus Häkeldecken. In Brockenhäusern hat sie etwa 300 Stück aufgekauft, diese schwarz eingefärbt und mit einem Harz übergossen, so dass sie nun in verschiedenen Gruppierungen aufgestellt werden konnten.  Schön anzuschauen- die Muster.- Und weiter? Susanne Kiebler fordert auf, genauer hinzuschauen. In einer ausgeteilten schwarzen Pappe ist ein Loch, alle sollen nur einen Ausschnitt betrachten, sich Zeit nehmen. Und schon wird die filigrane und zeitaufwändige Häkelarbeit sichtbar, die Mühe, die sich alle diese anonymen Handarbeiterinnen gemacht haben und deren Produkte nun achtlos, aus der Mode und der Zeit gefallen, entsorgt wurden. Fast entsorgt. Denn hier sind sie bewahrt. Verändert. Reduziert. Vielleicht sogar transformiert. Und es dämmert etwas auf, was Kunst sein kann. Wenn sie über den dargestellten Gegenstand hinausweist. Wenn sie etwas auslöst, einen anderen “Raum” öffnet. Wie bei Iris Wallianos, die nachdenklich wird und erzählt, sie habe selbst so eine große Tischhäkeldecke produziert. Länger her. “Sicher 1,80m auf 2.” Und gerade letzte Woche weggeworfen. Tja…

Und es ist nur ein Ansatz, in dieser Installation die abertausenden Stunden Handarbeit zu sehen.  Und wie sie nun hier so ästhetisch, modern daherkommen. Die Häkeldecken, die immer noch sind, was sie waren, aber es auch- irgendwie- nicht geblieben sind. Dazu passt ein Foto an der Wand, in einem alten Bilderrahmen, der wohl zum “Häckeldecken-Zeitalter” passt. Darin zu sehen: Die Künstlerin nackt hinter einer dieser ausgehärteten schwarzen Häckeldeckenscheiben. erotisch aufgeladen. Wie eine Flamencotänzerin blickt sie durch das Muster die Betrachter:innen an. Das ist überraschend. Und stark. Eine transformierte Häkeldecke, die eine völlig neue Funktion gefunden hat.

Um solche Einsichten zu gewinnen braucht es die Entdeckung der Langsamkeit. Die Teilnehmer:innen saßen zehn Minuten vor ihrem Ausschnitt und zeichneten die gehäkelten Muster ab auf eine Klarsichtfolie. Und kamen so der Handarbeit näher.

 

Ob einem das etwas sagt? Einen Zugang eröffnet?

Am Ende stehen alle im Kreis, sind angeregt und am Nachdenken über die Kunst. Martin Krehl fasst es stellvertretend zusammen:” So etwas ist längst überfällig. Wenn das zur Tradition werden könnte: So niederschwellig in Konstanz an Kunst herangeführt zu werden…” Das wäre für ihn ein “Grundkurs in Allgemeinbildung”, an dem er gerne wieder teilnehmen würde.

Das Bier getrunken, die Chips gegessen und “Handarbeit” in der Kunst begegnet, so geht es nach Hause. Fortsetzung sollte folgen. Unbedingt.